Shalabha bedeutet Heuschrecke und Asana heißt Haltung, Sitz oder zu sitzen mit etwas. Yogis haben oft einen tief verwurzelten Glauben, dass mehr Flexibilität gesund und wünschenswert ist. Wir sind fasziniert und geblendet von der äußeren Form einer Haltung. Durch ein zu starkes Ziehen, Drücken und Wollen, um in eine Form zu gelangen, kann dies zu einer körperlichen Instabilität und, insbesondere über Jahre lang hinweg praktiziert, auch zu Verletzungen führen.
Im Yoga geht es um Balance. Um die Balance zwischen Flexibilität und Kraft. Flexibilität fördern wir in der Regel bereits ausreichend. Um zu mehr Balance zu gelangen, benötigen wir meist etwas mehr Aufmerksamkeit auf Kraft. Flexibilität nimmt nicht ab, nur weil wir unsere Muskeln kräftigen. Shalabhasana ist eine ideale Rückbeuge, um das Thema Kraft zu thematisieren. Die Haltung ist nicht als tiefe Rückbeuge gedacht, sondern stellt eine ideale Möglichkeit dar, um die gesamte Rückseite unseres Körpers zu stärken und zu kräftigen. Diese Kraft können wir dann auch in fortgeschrittenere Übungen integrieren, bei denen mehr Flexibilität gefordert wird, zum Beispiel Urdhva Dhanurasana (der nach oben gerichtete Bogen).
Viel Glück!